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The Same Old Story


Intervention,Video 5’23’’, Graz, 2012

 

 

Stellen Sie sich vor, Sie nähern sich Ihrem Auto, das Sie vor wenigen Stunden auf einem Parkplatz abgestellt haben und hören, dass das Autoradio mit voller Lautstärke aufgedreht ist. Beim Versuch das Auto aufzusperren, stellen Sie fest, dass die Türen nicht verriegelt sind. Zwar fehlt auch auf den zweiten Blick nichts, aber trotzdem werden Sie das unangenehme Gefühl nicht los, dass jemand in Ihrem Auto gewesen sein muss.
Michael Heindl verwendet diese persönliche Episode als Ausgangspunkt für seine Arbeit über die emotionale Bindung des Fahrers zu seinem Fahrzeug, das als Erweiterung des Heims empfunden wird: ein privates Territorium, das uns überall hin begleitet, uns umschließt und gegen die Umgebung abschirmt. In der Situation des Parkens allerdings muss das Auto sich selbst überlassen werden und damit sämtlichen Risiken, die der öffentliche Raum mit sich bringt. Ein Moment außerordentlicherVerwundbarkeit manifestiert sich im unbewusst unabgesperrten Fahrzeug.
Selbige hat Michael Heindl im Grazer Stadtraum gesucht und auch gefunden. Und die auf diese Weise für ihn zugänglichen Sound-Systeme für seine Zwecke genutzt: von der eingeschmuggelten CD wird ein Notrufgespräch in Endlosschleife abgespielt,in dem er selbst über jenenVorfall Bericht erstattet,den er hier neu inszeniert.Und der nun in einer befremdlichen Sound-Installation an unterschiedlichen Orten die Stadt beschallt.

 

Text von Eva Pichler (Zweintopf)

 

 

This work is based on an experience I once had on a car trip. It happened on a journey through Hungary, that I parked my vehicle in a small town for having lunch.When I returned I noticed that the car was unlocked and that the car radio was turned on at full volume. Although nothing had been stolen, I had the strange feeling that someone was in the car during my absence. I felt quite uncomfortable and unsure how to react on this.
Inspired by this incident, I created the work „the same old story“. I first went back to Hungary to record an emergency call with the police. I told them the story that had happened to me some years before in a way as if it has just happened.Then I burned this phone call on CD ́s. Afterwards I went to Graz, to look for unlocked and parked cars in the city center. Every time I found one, I entered the vehicle and inserted one of my CD ́s with the emergency call on it into the car ́s stereo. I turned it on as loud as possible and left the scenery.The sound was running inside the cars as a loop until the car owners came to turn it off.

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